Blog Stadtteilschreiber

Der Stadtteilschreiber regt einen Restaurant Day für Hesselnberg - Südstadt an

MARKTFORSCHUNG, VON OBEN GESEHEN.

Am Anfang war der Blick von außen. Dann hab ich Orte aufgesucht und Menschen getroffen. Mit einem Friedhofsbesuch gab es sogar quasi die Sicht von unten. Was fehlt? Richtig, die Vogelperspektive! Die Draufsicht auf die Südstadt und den Hesselnberg. Gibt's bei Google Maps, schon klar. Aber auch als beeindruckendes Foto, für das der Fotograf Max Höllwarth im Auftrag der „börse" eine Drohne in den Himmel geschickt hat.

Und wie das so ist, wenn man die Dinge mal mit etwas Abstand betrachtet: Man fragt sich, was eigentlich das Problem ist. Warum leben so viele Menschen auf so kleinem Raum so augenscheinlich aneinander vorbei? Und das, obwohl die Schnittstelle der Quartiere ein Kommunikationszentrum ist. Vielleicht ist der Begriff zu sperrig. Vielleicht müsste es eher Marktplatz heißen. Dann könnte man Essen assoziieren. Essen verbindet. Zack, sind die Leute da.

Werfen wir mal einen Blick ins alte Griechenland. Da war so ein Marktplatz ein ganz besonderer Ort, wurde hier schließlich diskutiert, debattiert, gestritten - eine Art antiker Philosophie-Slam. Und das wär doch schön. Kulinarisch anlocken und dann sokratisch in Gespräche verwickeln. Malerin Eilike Schlenkhoff würde vom Überleben als freischaffende Künstlerin berichten, und die Anwohnerinnen Andrea Zenker und Carmen Ranney könnten das Pro & Contra Südstadt erörtern.

Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie Arlin Cakal-Rasch, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums im „Haus der Integration", türkische Leckereien auftischt, die sie in der Südstadt-Bäckerei Seyran besorgt hat. Ihr Kollege Sebastian Goecke bastelt währenddessen mit den Leuten vom „Aufbruch Hesselnberg" am Konzept für einen Begegnungsort. „Schlupp"-Wirtin Maren Sleiman tauscht sich mit Stadtteilservice-Mitarbeitern aus, und während Anwohner Mehdi Sh. seinen Wohnblock verteufelt, säuselt ihm der Menschenrechte-Chor selbige ins Ohr. Die Steinbrink-Generalin hat einen Trupp Kinder, die von einer Skulpturenpark-Führung kommen, im Blick: „Nix anfassen!".

Hiermit rege ich für 2020 den ersten Restaurant Day für „meine" Quartiere an! Was am Arrenberg, in Cronenberg, am Ostersbaum, in der Mirke, in Wichlinghausen, in Oberbarmen und Langerfeld funktioniert, wird ja wohl ... also, bitte! Restaurant Day? Noch nichts davon gehört? Anwohner laden ein und bekochen Nachbarn, Neugierige und neugierige Nachbarn. Da braucht man keine Alexa mehr. Man plaudert, isst und trinkt und integriert alle in alles. Muss auch nicht in der Wohnung oder im Haus sein; man kann sein „Ein-Tages-Restaurant" auch im Garten oder vor der Haustüre eröffnen, egal. Jedenfalls ist es ein guter Weg, die Menschen im eigenen Umfeld kennenzulernen.

 

 

Foto: Max Höllwarth

+++ Projekt-Ticker +++ Im neuen „Erzählsalon" kommen Menschen aus den Quartieren Hesselnberg und Südstadt zu Wort. Gäste der Auftaktveranstaltung am 11.12. sind Selly Wane, die seit einigen Jahren das Café Swane leitet, sowie Imam Sy, der in den 90ern als 17-jähriger Austauschschüler aus Senegal ein Jahr in Ostfriesland lebte. Ebenfalls zum Thema „Alte Heimat - neue Heimat?" erzählt die gebürtige Französin Danielle Bouchet eine Kurzgeschichte aus ihrem Leben. Jörg Degenkolb-Degerli, der seit April als Stadtteilschreiber aus den Quartieren Hesselnberg und Südstadt berichtet, wird den „Erzählsalon" moderieren. +++

+++ Projekt-Ticker +++ Der Menschenrechte-Chor probt derzeit für das neue Programm, das es am 7.12. in einem Weihnachtskonzert in der „börse" zu hören gibt. Vorab, am Wochenende 30.11./1.12. wird von 14 bis 19 Uhr ein Chor-Workshop angeboten, für den man sich noch anmelden kann. Außerdem möchte der Menschenrechte-Chor noch größer und bunter werden und freut sich deshalb über weitere Neugierige und Interessierte (menschenrechtechor@dieboerse-wtal.de). +++

Euch fällt was Berichtenswertes ein? Dann eine E-Mail an stadtteilschreiber@dieboerse-wtal.de!

 

Das Projekt "Stadtteilschreiber" wird gefördert von

Veröffentlicht am 22.11.2019

Uns interessiert Ihre Meinung:

Bitte den Code eingeben*
Bitte verwenden Sie Kleinbuchstaben und Ziffern für den Code.

* Pflichtangaben

Weitersagen: