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Jahresbericht 2020

die börse und die Pandemie: Kulturelle Grundversorgung

Nach einem sehr guten Start in das Jahr 2020, unter anderem mit dem Großprojekt „Wohnen in der Politik" im Schauspielhaus, kam im März der erste Shutdown.

Schlechte Zeiten für Kulturzentren: Auf einmal lief nichts mehr nach Plan, fast alles musste verlegt oder abgesagt werden. Ende Oktober mussten wir zum dritten Mal in diesem Jahr unser Programm komplett umkrempeln. Trotzdem wird weiter geplant, immer in der Hoffnung, dass es in ein paar Wochen oder Monaten doch bestimmt endlich mal weiter gehen kann mit schönen, großen Veranstaltungen.

Na ja, das tat es 2020 eben nicht oder nur sehr eingeschränkt – und kaum hatten wir uns im Sommer an die kleinen Formate gewöhnt, schon durften auch die nicht mehr stattfinden. Tote Hose also?

Nein, nicht wirklich. Wir können nicht anders, wir machen weiter. Schon im ersten Shutdown waren wir nach zwei Wochen bei der Streaming-Plattform „stew.one" auf Sendung und haben inzwischen gelernt, was da so alles geht. Besonders unsere Weltmusikformate des Projekts „Global Music Club", aber auch Poetry Slams und Diskussionen zum Engels-Essay-Wettbewerb lassen sich streamen und finden Publikum.

Wir haben es geschafft, alle unsere Projekte (6 zum Engelsjahr, 3 zur kulturellen Bildung, 2 zur politische Bildung, der Kulturrucksack im Sommer) mehr oder weniger komplett stattfinden zu lassen und konnten so auch vielen „soloselbstständigen" Kulturschaffenden ihre Honorare zahlen.

Und dann: Sobald die Kurse und Veranstaltungen nicht mehr stattfinden durften, hatten wir viel Platz im Haus. Den konnte im ersten Shutdown das „Krux-Kollektiv" für die Proben zum Stück „Walden" nutzen. Geplant war, die Aufführung nur für die Kamera aufzuführen und je nach Gelingen zu verwenden. Doch dann kam der Sommer und wir konnten zwei Aufführungen vor 80 Leuten spielen. Beide Vorstellungen waren also ausverkauft und ein großer Erfolg.

Im zweiten Shutdown konnten wir zumindest der vierten Klasse der Grundschule am Hesselnberg – solange diese noch Präsenzunterricht hatte - ein wenig Sport ermöglichen: Die Halle der Schule wurde wegen Corona gesperrt. Unsere ist, dank der guten Lüftung, als Ersatz geeignet.

Und: Torsten Krug und Julia Wolff studierten das Engels-Stück „Ich kann des Nachts nicht schlafen vor lauter Ideen des Jahrhunderts" ein.
Da wir inzwischen geübt sind, und weil es zum Stoff passt, wurde es direkt auch für die Kamera produziert, so dass die Uraufführung am 15. Januar trotz „Shutdown" stattgefunden hat, wenn auch nur im Netz. Wir werden jedoch im März, April und im Herbst weitere Aufführungen für das „echte Erlebnis" planen.

Wie unsere Statistik zeigt, konnten wir mit unserer Flexibilität 2020 dann doch noch viele Kurse, Workshops, kleine Formate und eben Streams veranstalten und so etwas wie „kulturelle Grundversorgung" nach Corona-Regeln für Wuppertal bieten.


Jahresübersicht 2020

Anzahl VA Veranstaltungsart Besucher:innen Ø Bes.
11 Konzerte 1.091 99
12 Partys 1.197 100
11 Theateraufführungen 480 44
90 Proben 907 10
265 Kurse / Workshops 4.545 17
22 Vermietungen 1.869 85
63 Politik / Soziales 970 15
1 Tanzaufführung 20 20
8 Lesungen / Poetry Slams 436 55
2 Vorträge 80 40
22 Comedy / Zaubershows  1.668 76
264 Video-Streams 12.873 49
21 Hybridveranstaltungen 363 17
802 Summe 26.499 33



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusätzlich sind die 115 in 2020 auf Youtube veröffentlichten Videos 45.105 aufgerufen worden; dabei ist allerdings der Konzertmitschnitt der „Alten Schweden", das mit 30.961 Aufrufen das mit Abstand erfolgreichste Video. (Stand 16.2.2021)

Im Vergleich dazu 2019:

Anzahl VA Veranstaltungsart Besucher:innen Ø Bes.
42 Konzerte 5.913 141
63 Partys 15.668 249
25 Theateraufführungen 1.489 60
97 Proben 1.432 15
563 Kurse /Workshops 11.450 20
63 Vermietungen 9.535 151
75 Politik / Soziales 11.450 20
9 Tanzaufführungen 241 27
17 Lesungen / Poetry Slams 1.235 73
8 Vorträge 519 65
32 Comedy / Zaubershows 4.711 147
9 the bowl / außer Haus 9.091 1010
1.003 Summe 62.223 63
plus "Langer Tisch" 100.000

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanziell ist die börse erstaunlich gut durch das Jahr gekommen; die Ausgaben von ca. 700.000,- Euro konnten zwar kaum durch Eintrittseinnahmen, aber durch die Projektkostenzuschüsse und die Corona-Zuschüsse von Land und Bund gedeckt werden; dabei sind die Soforthilfe NRW, Kurzarbeitsgeld (in geringem Umfang), Gelder von „Neustart Kultur", Geld aus dem Stärkungsfond Kultur NRW und die November- und Dezember-Hilfe des Bundes. Da diese Gelder sich in der Abrechnung gegenseitig beeinflussen und wir in einigen der Programme wahrscheinlich Geld zurück geben müssen, können wir das Jahresergebnis noch nicht feststellen – fest steht aber, dass wir ohne Verluste abschließen können.

Im Kommunikationszentrum die börse gGmbH waren im zweiten Halbjahr 2020 achtzehn hauptamtliche Mitarbeiter:innen, verteilt auf 12 Stellen, drei Auszubildende und eine Aushilfe beschäftigt. Wir konnten also Corona-bedingte Entlassungen fast vermeiden und sogar neue Auszubildende einstellen; nur die vier studentischen Aushilfen, die in 2019 noch veranstaltungsbezogene Dienste (Kassendienste, Garderoben) übernommen hatten, konnten wir leider nicht weiter beschäftigen.

Ähnliches gilt für die Gastronomie in der börse; auch in der „Campino GmbH" konnten alle Festangestellten (mit viel Kurzarbeit) weiterbeschäftigt werden, die studentischen Aushilfen leider nicht.

In der Corona-Krise haben sich die Wuppertaler Kulturschaffenden in mehreren Netzwerken um Solidarität mit denen gekümmert, die durch die staatlichen Hilfsmaßnahmen durchgerutscht sind. Das waren sehr lange die sogenannten „soloselbstständigen" Kulturschaffenden und Dienstleister:innen der Branche (z.B. Veranstaltungstechniker:innen).

Hier ist es gelungen, mit dem „EinTopf" einen beispielhaften Solidarfonds zu bilden, an dem sich auch bald darauf die Stadt beteiligt hat. die börse hat die Entwicklung des EinTopfs von Anfang an mit Wo:menpower und Spendenaktionen unterstützt und ist nach wie vor in den Netzwerken stark engagiert.

 Der vollständige Bericht mit der Rückschau auf unsere einzelnen Tätigkeitsfelder kann hier heruntergeladen werden. (PDF, 368 kb, 15 Seiten)

Unsere Fassade bei der „Night of Light 2020" am 22.6.2020 zur Aktion des Bündnisses #AlarmstufeRot.

2020 arbeitete die börse mit folgenden Akteur:innenen aktiv zusammen:
Aufbruch Hesselnberg, A.S.S. Concerts, Amadis, attac Wuppertal, Audiolith Booking, Aufstehen gegen Rassismus Wuppertal, Berufskolleg Kohlstraße, Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen e.V., Bunte Welt Booking, Contribe, CVJM Adlerbrücke, DQ Agency, Eine-Welt-Laden Wuppertal Ronsdorf, EinTopf, Fachschaft Soziologie und Sozialwissenschaften, Fachschaft Sport, Fachschaft Wirtschaftswissenschaften, Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V., Färberei, Fonds Soziokultur, Freies Netzwerk Kultur, Grundschule Distelbeck, Grundschule Hesselnberg, Hardline Music, Haus der Jugend Barmen, Hilfeladen, Humanistischer Verband Wuppertal, Initiative Demokratie und Toleranz Wuppertal, Integrationszentrum der Stadt Wuppertal, Kaderschmiede, Kitas Wormser Straße und Distelbeck, KKT Booking, Kontakt Security, Konzertagentur Grebe, Konzertbüro Schoneberg, Kulturbuero Julia Jahn, Kulturbüro und Fachbereich Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal, Künster:innennetzwerk „Wort und Herzschlag", KuPoGe, Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren, Landesbüro Freie Darstellende Künste, Landesmusikrat NRW, Live Club Barmen, Loch, Landeszentrale für politische Bildung NRW, Medienzentrum Wuppertal / Technikverleih, Mobile Pflege DAW, OASE Oberbarmen, Paritätische Akademie NRW, Rockprojekt Wuppertal e.V. , Seebrücke Wuppertal, SJD – Die Falken Bergisch Land, SSC Rheinkonzerte, Stadtteilservice Internationaler Bund, Stadtteilservice Wichernhaus, stew.one, swane, Talevent, Tanzrauschen, The Bowl, Thöne & Partner, Thorsten „Toto" Knapp, Utopia Stadt, VNN-BdA e.V., Voland & Quist, Werkmarie, Wuppertaler Bühnen, Yard Breeze, Zaubersalon Wuppertal.

die börse bedankt sich für die Unterstützung bei:
Stadt Wuppertal, Dr. Werner Jackstädt-Stiftung, Wuppertaler Stadtwerke, Stadtsparkasse Wuppertal, Landeszentrale für politische Bildung NRW, Knipex, Kalkwerke H. Oetelshofen, Barmenia, Provinzial Rheinland Versicherung, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRWeltoffen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, demokratie leben, Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren, Stadt Wuppertal Ressort Zuwanderung und Integration, Gebäude Management Wuppertal.

die börse freute sich 2020 über die Auftritte und die Zusammenarbeit mit folgenden Kulturschaffenden und Bands:
Akne Kid Joe, Kyrosch Alidusti, Munir Alubaidi, Amazing Swing Singers, Aourduo, Vougar Aslanov, B 7 Improtheater, Christian J. Bauer, Ballroom Blitz, Markus Barth, Francesco Battigaglia, Tobias Beitzel, Susanne Bender-Holl, Josefine Berkholz, Christine Best, Ralph M. Beyer, Beyond Concepts, Blenden, Monika Buschey, Ted Bundle, Nicole Bolz, Milton Camilo, Cupidon, Cyrill & Maybe, Henrik Dahlmann, Dantes Inferno, Roswitha Dash, Therese Degen, Jörg Degenkolb-Değerli, Stefan Dietl, Lea Dinger, Johnny Doubleyou, Dr. Hermann-Peter Eberlein, Iris Ebert, El Patio, Julius Esser, Linda Faboulous, Hanna Flieder, Flip,Flop & Fly, Free Fatty Acids, Anna Nora Freier, Birte Fritsch, Valeria Furin, Helga Gassmann, Marie Gehdannjez, Wilko Gerber, Christiane Gibiec, Global Music Orchestra, Michael Goehre, Jana Goller, Tomas Gomez, Stephan Gräfe, Christoph Grothe, Shoka Golsabahi, Golow, Paul Haink, Marcel Hafke, Hannah Halekotte, Alessa Heimburger, Andreas Heller und Dorina Marlen Heller, David Hinder, Akanni Humphrey, Marcel Ifland, Jorge Inostroza, Nicole Jäger, Paul Jennerjahn, Johnny Tupolev, Karlsson, August Klar, Lukas Knoben, Thorsten Krämer, Tanja Kreiskott, Dennis Kresin, Torsten Krug, Krux Kollektiv: Amelie Barth, Elsa Weiland, Caroline Kühnl Yannick Metzlaff, Nelly Köster, Ute Kranz, Kollektiv Zoo: Anja Plonka, Constantin Leonhard und Jens Eike Krüger, Malte Küppers, Mira Lehner, Latin Session Band, Lerche e.V., Lioness, Eva Lisa, Lord Folter, Looters e.V., Eckehard und Tine Lowitsch, Lyschko, Martin Mader, Janina Makowe, Matthias Marschalt, Tresor Massakidi, Mayiia, Arno Mersmann, Wilfried Michel, Dr. Peter Mitmaser, Ulrike Mös, Anna Luca Mohrhenn, Joe Muaka, Andreas Mucke, Brother Mwayemudza, Fethi Nacer, NichtGanzDichter, Nightwash, Ozzy Ostermann, Panagiotis Paschalis, Markim Pause, Palim Palim, Charles Petersohn, Achim Petry, Danko Rabrenovic, Max Raths, Simone Rafael, Olaf Reiz, Lennart Rettler, Paulina Rinne, Christoph Rodatz, Rainer Roeser, Lennard Rosar, Diene Sagna, Dr. Axel Salheiser, Bernhard Sander, Vincent Sboron, Christine Schmidt, Corinna Schneider, Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Alexandra Schollmeier, Michael Schumacher, Die alten Schweden, Pape Samory Seck, Michael Serrer, Mark Sieczkarek, Julian Spiegelhauer, Sabine Stegmeyer, Rene Steinberg, Laura Stepanek, Christian Storb, Pierre Smolarski, Kristina Sommer, SwingJugend Wuppertal, René Sydow, Kenji Takagi, DJ Tambor, Anna Lisa Tczek, Lisa Thiel, Der Tod, Tony T & Alba, Tropica, Marcoo Valentino, Axel Vandenabeele, Manos Varthalitis, Sonja van der Veen, Alejandro Villegas, Vokal- und Volkstanzensemble Martischka, Liane Vollmer-Sturm, Dr. Fabian Virchow, Celia Wagner, Jann Wattjes, Horst Wegener, Ava Amira Weis, Andreas M. WieseDr. Marion Wittfeld, Anna Wehsarg, Timo Xanke, Mister Yamato, Youngossi, Hank Zerbolesch.

 

Veröffentlicht am 15.03.2021

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