ARCHIV || 28·08·2022 | 15:00 h | Außer Haus
FLANIEREN | FLEXEN.22: Decolonize Wuppertal
Fußwege.Kopfwege.Auswege. Dekoloniales Flanieren.
„Den Flanierenden leitet die Straße in eine entschwundene Zeit. Ihm ist eine jede abschüssig. Sie führt hinab, wenn nicht zu den Müttern, so doch in eine Vergangenheit, die um so bannender sein kann als sie nicht seine eigene, private ist.“ (Walter Benjamin, Passagen)
Flanieren bedeutet immer auch, sich zu erinnern. Gebäude und Straßen übersetzen und übergeben uns persönliche und kollektive Geschichten. An diesem Wochenende im August geht es mit mit der Historikerin Yagmur Karakis (27.8., Düsseldorf) und Decolonize Wuppertal entlang der Spuren kolonialer Vermächtnisse, Ideologien und Auflehnungen.
Wuppertal hat eine Kolonialgeschichte, die bis heute nachwirkt. Viele Wuppertaler:innen fühlen sich dadurch betroffen. Die damalige Zeit und die damit verbundenen Verbrechen sollen nicht verdrängt, vergessen und ausgelöscht werden. Im Gegenteil soll mit der Dekolonialisierung erreicht werden, dass viel mehr Wuppertaler:innen auf die städtische Kolonialgeschichte aufmerksam gemacht werden.
Lesen wird Meieli Borowsky.
Erinnerndes Gehen, um zu verstehen. Schreiben, um Auswege zu formulieren.
Treffpunkt: Rex-Kino, Kipdorf 29, Wuppertal-Elberfeld - 15.00 Uhr!
In zehn Literaturspaziergängen wollen wir Ungleichgewichten nachgehen, zwischen Kopf- und Fußwegen balancieren, begleitet von Autor:innen, die sich mit dem Sich-Draußen-Bewegen auseinandersetzen, dem Sich-Treiben-Lassen, dem Sich-Erlauben. Wir wollen uns in die Städte begeben, die verwinkelten Gassen, die Ladenstraßen, die Randbezirke, die Vororte, die ländlichen Ausläufe. Wir wollen die Städte lesen. Dabei untersuchen wir: Wer kann überhaupt flanieren? Gibt es Unterschiede dabei? Welche Orte sind für wen erreichbar? Kann Flanieren ein Weg sein gegen die Schnelligkeit, das Hetzen, das Ankommen-Müssen? Kann Flexen ganze Orte und Städte zurück erobern?
Hierfür wird an fünf Wochenenden von Mai bis September jeweils ein kombinierter Spaziergang in Wuppertal und Düsseldorf, sowie umliegenden Gebieten, veranstaltet. Regionale Autor:innen und Darsteller:innen tragen dabei an unterschiedlichen Orten Texte vor, die die ganze Spannweite von Flanieren behandeln und zu einem Diskurs anregen. Es wird einen Literaturspaziergang in Zusammenarbeit mit Decolonize Wuppertal geben, einen Nachmittag, an dem ausschließlich geflext wird, eine Auseinandersetzung mit der Bewegung der Zukunft, den Versuch, dass sich die Städte in der Mitte treffen, sowie einen Nachtspaziergang mit Poetry Slam. Alle Infos zur Veranstaltungsreihe: dieboerse-wtal.de/flexen
Tickets: 8 € bei den Veranstaltungen, 6 € im VVK - wer wenig Geld hat, schreibt eine Mail an soliticket@dieboerse-wtal.de und bekommt ein Ticket für 4 €.
Eine Kooperation von die börse und zakk (Düsseldorf), kuratiert von Caroline Keufen und Avan Weis. Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultur & Wissenschaft NRW