Blog Essaywettbewerb - Friedrich Engels | Kulturrucksack

Engels denken

Friedrich Engels – Vorgestern, gestern, morgen?

Das Kommunikationszentrum die börse in Wuppertal und das Literaturbüro NRW mit Unterstützung von KARUSSELL haben einen Essay - Wettbewerb ausgeschrieben zum Thema:

Friedrich Engels – Vorgestern, gestern, morgen?

Die Gewinner:innen der Jury-Preise und des Publikumspreises stehen fest.

Die Abstimmung zum Publikumspreises erfolgt im Zeitraum vom 15. Oktober bis zum 15. November auf dieser Internetseite. Kommentare zu den Texten, die jederzeit geschrieben werden können, wurden bei der Auszählung mit berücksichtigt.

Und das sind die ersten drei Plätze nach Auszählung der Stimmen und Kommentare:

Herzlichen Glückwunsch!

Sowohl die Gewinner:innen des Publikumspreises wie auch die der Jury werden zu einer Lesung Ihrer Texte in der börse eingeladen.

Aus Corona-Gründen steht noch nicht fest, wann und ob diese Lesung live oder online statt findet.

Die Gewinner:innen der Jury-Preise sind:

  • Josefine Berkholz (Berlin) spannt in „Einen Widerspruch aushalten, ausleben, aufheben" einen Bogen von der Engelschen Reproduktionsarbeit zur heutigen Fürsorgearbeit in Zeiten der Corona-Krise.

  • Paul Jennerjahn (Hamburg) begibt sich in „161 Rue Saint-Honoré" auf eine literarische Spurensuche in Paris, wo Engels im Jahr 1844 Marx einen folgenreichen Besuch abstattete.

  • Und bei Janina Makowe (Ulm) entspinnt sich in „Warum hast du keine Zukunft?" ein fiktiver Internet-Dialog, in dessen Verlauf Engels den Klauen der OK Boomer Generation entrissen wird.

 

Die Fragestellung des Wettbewerbs lautete:

Im Jahr 2020 jährt sich der Geburtstag von Friedrich Engels zum 200. Mal. Die weltberühmte historische Figur ist der jüngeren Generation eine unbekannte Größe, ein Name nur noch für Geschichtsbücher. – Oder haben sein Leben und Wirken doch noch eine Bedeutung für unsere Gegenwart?

Hier sind alle Essays zum Lesen und Kommentieren:


- Einreichung von Andreas Heller und Dorina Marlen Heller, 30.5.2020: "Friedrich Engels auf Twitter oder: Wer steigt noch mit dem Kommunismus ins Bett?"

- Einreichung von Laura Stepanek, 30.5.2020:
"Von einem, der auszog, den Mut zu lehren"

- Einreichung von Martin Mader, 30.5.2020:
"Paradoxa – Ein Essay in 3 Akten"

- Einreichung von Josefine Berkholz, 30.5.2020:
"Einen Widerspruch aushalten, ausleben, aufheben"

- Einreichung von Hannah Halekotte, 30.5.2020:
"Was können wir mit Engels lernen?"

- Einreichung von Kyrosch Alidusti, 30.5.2020:
"Friedrich Engels – Braucht die Demokratie und die Linke heute eine ähnliche Persönlichkeit?"

- Einreichung von Christian J. Bauer, 30.5.2020:
"Engels, Autorität und der absterbende Staat"

- Einreichung von Wilfried Michel, 30.5.2020:
"Engels 200 Jahre - jung - von und mit Engels lernen - Heute"

- Einreichung von Paul Jennerjahn, 30.5.2020:
"161 Rue Saint-Honoré"

- Einreichung von Stephan Gräfe, 29.5.2020:
"Statistiken und Gespenster, Fakten und Verschwörungen"

- Einreichung von Valeria Furin, 29.5.2020:
"Ein Start-Up namens Kommunismus"

- Einreichung von Sabine Stegmeyer, 26. Mai 2020:
"Wettstreit der Systeme oder 'Corona deckt auf'"

- Einreichung von Monika Buschey, 22.Mai 2020:
"Karl und Friedrich"

- Einreichung von Helga Gassmann, 20. Mai 2020:
"Über Engels Geschichtsauffassung und deren Universalität"

- Einreichung von Lennart Rettler, 17. Mai 2020:
"Wer hat Angst vorm roten Mann?"

- Einreichung von Munir Alubaidi, 16. Mai 2020:
"Friedrich Engels und mein Dorf"

- Einreichung von Mister Yamato, 12. Mai 2020:
"Warum sprichst Du in Rätseln zu uns?"

- Einreichung von Dr. Peter Mitmaser, 6. Mai 2020:
"Morgen"

- Einreichung von Shoka Golsabahi, 19.April 2020:
"Kollege"

- Einreichung von Janina Makowe, 15. April 2020:
"Warum hast du keine Zukunft?"

- Einreichung von Ulrike Mös, 8.März 2020:
"Wir sind das halbe Volk"

 

Der Ausschreibungstext vom 28.11.2019:

Im Jahr 2020 jährt sich der Geburtstag von Friedrich Engels zum 200. Mal. Die weltberühmte historische Figur ist der jüngeren Generation eine unbekannte Größe, ein Name nur noch für Geschichtsbücher. – Oder haben sein Leben und Wirken doch noch eine Bedeutung für unsere Gegenwart?

Diese Frage in Form eines Essays zu erörtern, sind alle Autorinnen und Autoren eingeladen. Eine Altersbegrenzung besteht nicht. Jüngere Autoren*innen sind jedoch besonders zur Teilnahme aufgefordert.

Der Fabrikantensohn Friedrich Engels stammt aus der Stadt Barmen, dem heutigen Stadtteil von Wuppertal, also aus der Region, die als ›deutsches Manchester‹ das Zentrum der Frühindustrialisierung war. Er wurde zum Mitbegründer des Sozialismus, der in der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten nach dem Zweiten Weltkrieg scheinbar verwirklicht wurde. Mit deren Scheitern und Verschwinden scheint auch der Sozialismus tot zu sein. Der Marxismus, zu dem Engels die Philosophie der politischen Ökonomie seines Freundes Karl Marx machte, ist in China zwar noch Teil der Staatsdoktrin, aber der reale Staatskapitalismus weicht immer stärker von ihm ab.

Als Angehörige des Großbürgertums waren Engels und Marx umfassend gebildet; die Inspiratoren der sich formierenden Arbeiterbewegung waren vor allem Schriftsteller, Briefschreiber und Korrespondenten. Ihre politische Wirkung erreichten sie mit den Mitteln der Publizistik ihrer Zeit. Ihre Lehren begründeten eine neue Ästhetik, die – etwa in der Dramatik von Bertold Brecht und Heiner Müller – noch heute wirkt. Als Geschichtstheorie bestimmten die Varianten des Marxismus das Menschenbild der Moderne im politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Leben mit.

Wie ›tot‹ ist das, wofür Friedrich Engels steht, tatsächlich? Wie viel Zukunft steckt in seinen Lehren? Wie wirken die ökonomischen Analysen des Marxismus in dem kapitalistischen System, das sich im ›Wettstreit der Systeme‹ nach dem Ende der Sowjetunion global als ›Sieger‹ etablierte? Und was können Engels' Werke zu einer notwendigen neuen Theorie einer Gesellschaft beitragen, in der die Verarmung der Vielen zunimmt, während der Reichtum der Wenigen wächst?

 

20 SEHENSWERTE MINUTEN:

Die drei Jury-Preis Gewiner:innen Josefine Berkholz, Paul Jennerjahn und Janina Makowe im Gespräch über ihre und andere Essays.



Die Jury tagte Ende August,
ihr gehörten an:

  • Birte Fritsch (Zentrum für verfolgte Künste),
  • Christoph Grothe (Engels-Projektbüro),
  • Lukas Hegemann (die börse, ohne Stimme)
  • Thorsten Krämer (Zeitschrift Karussell),
  • Michael Serrer (Literaturbüro NRW) und
  • Ava Amira Weis (Junior Uni).

Besonders erfreut zeigte sich die Jury vom durchgehend guten Niveau der Einsendungen und der internationalen Beteiligung. Auch die Themenbreite war beachtlich, von der Engels-Lektüre in einem Dorf im Irak bis zur besonderen Rolle des Theaters für das Werk des berühmten Wuppertalers reichten die Facetten, die in den Essays aufgefächert wurden.

Veröffentlicht werden die ausgezeichneten Texte im Frühjahr 2021 in Ausgabe 13 von Karussell - bergische Zeitschrift für Literatur.

Veranstalter:

die börse und das Literaturbüro NRW mit Unterstützung von KARUSSELL

 

 

 

 

 

Das waren die Wettbewerbsbedingungen:

Die deutsch verfassten, bisher unveröffentlichten und von Rechten Dritter freien Essays sollen wenigstens acht, aber höchstens fünfzehn Norm-Manuskriptseiten umfassen (ca. 14.000 bis max. 27.000 Zeichen inkl. Leerzeichen).
Jeder eingesendete Text wird gesichtet, sofern er ein Essay ist (Definition siehe Wikipedia, „Essay"). Er wird honorarfrei auf der Webseite „www.dieboerse-wtal.de" veröffentlicht. Den Autor*innen wird zudem angeboten, ihren Text bei einer geeigneten Veranstaltung in der börse zwischen dem 20. 3. und dem 30. 6. 2020 vorzustellen. Über die Webseite der börse wird ein Publikumspreis in Höhe von 300 Euro vergeben.
Die eingereichten Texte werden zusätzlich in Zusammenarbeit mit der Redaktion der „Bergischen Zeitschrift für Literatur" KARUSSELL und dem Literaturbüro NRW von einer fachkundigen, unabhängigen Jury begutachtet, die drei Texte prämiert. Deren Autor*innen erhalten ein Preisgeld von jeweils 500 Euro. Die prämierten Texte werden (ohne weiteres Honorar) im Heft 13 der Zeitschrift KARUSSELL veröffentlicht, das im November 2020 erscheint.
Die Preisträger*innen können, gemeinsam mit weiteren von der Jury lobend erwähnten Verfasser*innen, ihre Texte bei der öffentlichen Preisverleihung in der börse vortragen. Das Literaturbüro NRW wird zudem eine Lesung in Düsseldorf organisieren.

Die Einsendungen sind – in einem offenen Dateiformat als E-Mailanhang – zu richten an die börse.
Einsendeschluss war der 30. Mai 2020

 

Veröffentlicht am 01.07.2020

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