Werkschau Manfred Schweder
Er war nicht nur ein Gründungsmitglied der börse, sondern auch ein umtriebiger Kunstschaffender. Als Manfred Schweder 2024 verstarb, hinterließ er unzählige Collagen, Zeichnungen und Aquarelle. Seine Familie veranstaltet mit der börse am 18. Mai eine Ausstellung zu seinen Ehren.
Die roten Wände unseres gleichnamigen Salons bewährten sich am Sonntag, den 18. Mai als Glücksfall. Sie gaben den perfekten Hintergrund für die Ausstellung des 2024 verstorbenen Vereinsgründungsmitglieds Manfred Schweder.
Von besagtem Farbton zeigte sich auch seine Tochter Susanne Grobel begeistert: „Echt mega, dass wir das hier machen können. Besser könnten die Bilder nicht hängen.“ Besonders das noch tiefere Rot im Flur, auf dem die ersten beiden Leihgaben bereits seit einigen Monaten hängen, begeisterte sie und natürlich der Anklang, den die Ausstellung fand. An die 50 Besucher:innen, viele aus dem Freundes- und Verwandtenkreis, bestaunten die große Zahl an Collagen, Aquarelle und Tuschezeichnungen, die vom Schwung und der Schaffenskraft des Künstlers erzählten. Alle Werke waren gegen eine Spende erhältlich.
v.l. Susanne Grobel, Lutz Rieder & Ulrike Kemper
Besucher Lutz Rieder entschied sich spontan für ein abstraktes Aquarell, dessen gedeckte Farben ihn ansprachen. „Ich wollte einfach was von Manni.“ Er ist nicht nur mit Schweder über dessen Sohn Benjamin verbunden, sondern auch mit der börse, wo er Zivildienst leistete und später unter Doris Fränzel in der Gastronomie arbeitete. Auch für Bremers Tochter Susanne ist die börse ganz klar „ein Teil meiner Geschichte.“ Ihr Vater war Mitbegründer des Vereins. Davon zeugt seine Kontaktadresse auf dem Flugblatt, das vor über 52 Jahre für eine neue Art eines Kulturzentrums warb.
Von dem freigeistigen Künstler und Lehrer für Deutsch und Kunst war wiederum seine Nichte Ulrike Kemper geprägt und erinnert sich an witzige Kunstaktionen, wie Farbtuben an der Wäscheleine: „Er war der Erste, der mich mit Kunst konfrontiert hat.“ Gleich acht Bilder hat sie sich zur Erinnerung mitgenommen. Auch Magarete Müller-Teschke weis von der großen Kreativität ihres ehemaligen Lehrerkollegen und erinnert sich an verrückte Kunstaktionen, bei denen Gipshände das Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann im Griff hatten oder eine riesige Installation zum Thema Ikarus.
Zum guten Schluss war die ganze Familie Schweder glücklich und zufrieden mit dem Tag, an dem sie sich noch einmal im größeren Kreis an den Menschen und Künstler Manfred Schweder erinnern konnten.
Wuppertals dritte Bürgermeisterin und Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen Dagmar Liste-Frinke freute sich über die Einladung zu der schönen Ausstellung.
Biografie:

Manfred Schweder ist ein Gründungsmitglied der börse. Er stand 1973 im Aufruf zur Gründungsversammlung als Kontakt auf dem Flugblatt.
Geboren am 6. Januar 1935 in Villkow (Pommern). 1946 Ausweisung nach Wuppertal. Nach dem Abitur 1957 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Universität Köln bis 1965. Von 1966 bis 2000 Oberstudienrat Kunst und Deutsch am Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann. Zwei Ehen, vier Kinder. Manfred Schweder verstarb am 27. Januar 2024. Der Kontakt zur börse wurde über die Todesanzeige des Vaters wiederhergestellt und mündete in der Ausstellung am 18. Mai 2025.